Springbank Distillery

Springbank Distillery in Campbeltown, Mull of Kintyre, wurde 1828 gegründet und befindet sich seit 1837 im Besitz der Familie Mitchell ! Stolz ist man, daß die ganze Produktion vom Torfstechen bis zum Abfüllen in eigenen Händen liegt. Der Familie Mitchell gehört auch der unabhängige Abfüller Cadenhead.

In Springbank selbst werden drei malts erzeugt, der Springbank, bei dem der middle cut teilweise nochmals gebrannt wird, um ihn milder zu machen, der stark getorfte Longrow, zweifach gebrannt und den ganz dreifach destillierten Hazelburn, völlig ohne Torf.
Es gibt auch einen aus rein ökologisch angebauten Zutaten erzeugten Springbank, höchst limitiert und rar, den Da Mhile.

Die Familie Mitchell hat inwischen darüberhinaus die 1925 geschlossene Glengyle Distillery, die sich einmal in Familienbesitz befand restauriert und in Betrieb genommen und wird den dort erzeugten malt wenn es an der Zeit ist als Kilkerran abfüllen, da die Namensrechte für Glengyle bei einem blend diesen Namens liegen und dieser nicht gekauft werden konnte.

Der Longrow wird nur zweimal im Jahr hergestellt, er war als Islayersatz zur Verwendung in blends der Mitchells konzipiert. Außer dem höheren Torfgehalt wird auch eine andere Abtrennung von verwendbaren Alkoholen bei der Destillation vorgenommen.
Trotz der Knappheit gibt es neben den meist 10 jährigen Jahrgängen auch einen 16, 18, 21 und 25 jährigen Longrow.
Beim Springbank gibt es ebenfalls mehrere Altersstufen und seit neuem auch einige finishings und natürlich vintages. Auch von unabhängigen Abfüllern gab es ihn, natürlich auch von Cadenhead. Aber diese Abfüllungen sind inzhwischen so selten wie blue Einhörner.
Der Longrow ist ölig, torfig, ja phenolig, der Springbank entwickelt trotz eines leichten Körpers erstaunliche Kraft, ja Noblesse. Er trägt eine unverkennbare salzige Note.

Ab 1960 schloß Springbank seine eigenen maltings und verwendete gemälztes Getreide, das von außerhalb geliefert wurde. Da Springbank eine isolierte, unabhängige Destillerie mit einer eigenen, unterausgelasteten Abfüllanlage war, erwarb Eigentümer J. & A. Mitchell Co Ltd 1969 den unabhängigen Abfüller und Spirituosenhändler Cadenhead. Obwohl Springbank und Cadenhead als separate Unternehmen betrieben wurden, nutzte Cadenhead fortan die Abfüllanlage der Springbank Destillerie.

Springbank reagierte auf die steigende Nachfrage nach peated malt whisky in den 1970er Jahren mit der Produktion eines malts im Islay-Stil, benannt nach der benachbarten ehemaligen Longrow distillery, die schon 1896 geschlossen wurde. Ein Longrow wurde erstmals 1973 destilliert und wird aus stark torfigem Malz doppelt destilliert, wodurch ein reichhaltiger Rauch erzeugt wird.
1979 – die whisky Krise stand vor der Tür - wurde Springbank eingemottet, als ein Abschwung auf dem whisky Markt und der „Whisky Loch“, der whisky See in den frühen 1980er Jahren und noch Mitte der 1990er zur Schließung von Destillerien in ganz Schottland führten. Während dieser Zeit verkaufte Springbank weiterhin whisky aus den Lagerbeständen und die erste Abfüllung von Longrow wurde 1985 herausgebracht.
Ab 1987 nahm Springbank die sporadische Produktion wieder auf und kehrte erst 1989 wieder zur vollen Produktion zurück. Bei der Wiedereröffnung traf Springbanks Eigentümer Hedley Wright (Ururenkel von John Mitchell) die Entscheidung, daß sich Springbank auf den entwickelnden single malt market konzentrieren würde. 1992 nahm Springbank seine floor maltings vor Ort wieder in Betrieb, um nur noch eigenes Malz zu verwenden und wurde so zur einzigen autarken malt whisky Brennerei in Schottland.

Hazelburn, ein dreifach destillierter, nicht getorfter Whisky mit einem subtilen leichten und fruchtigen Charakter, wurde erstmals 1997 in Springbank destilliert. Die ursprüngliche Hazelburn Destillerie, die von 1796 bis 1925 betrieben wurde, lag in unmittelbarer Nachbarschaft von Springbank.
Springbank ist keine Riesendestillerie Sie hat eine maximale Kapazität von 750.000 Litern, produziert aber nur etwa 15% dieser Menge jährlich!
So wurden im Jahr 2019 275.000 Liter produziert, davon 10% Longrow und 10% Hazelburn. In Zahlen annähernd 190.000 Liter Springbank, jeweils 25.000 Liter Longrow und Hazelburn. Auf 90.000 Liter kam Glengyle. Zwar arbeiten drei Schichten täglich, fünf Tage die Woche und in den warehouses lagern 14.000 casks. Aber unter Hedley G. Wright wird die distillery nicht voll ausgelastet, obwohl sie laut dem ehemaligen Production Director Frank McHardy die rund 750.000 Liter jährlich erreichen könnte. Aber das ist mit den eigenen floor maltings einfach nicht zu schaffen und dann müsste die Hälfte des Malzes extern bezogen werden. Dazu bräuchte dann auch die alte mash tun eine Generalüberholung bzw, eine Nachfolgerin.
Springbank schloß 2008 aufgrund steigender Lagerbestände und steigender Produktionskosten vorübergehend für sechs Monate, um die Destillerie zu renovieren und neue Lagerhallen zu bauen, bevor sie 2009 die volle aber dennoch reduzierte Produktion wieder aufnahm.
Springbank ist die einzige Destillerie in Schottland, die vor Ort mälzt, destilliert, reift und abfüllt, und genießt hohes Ansehen für die gleichbleibende Qualität ihres whiskys, der unter Sammlern und Enthusiasten Kultstatus erlangt hat.