Imperial in der Speyside, in Carron direkt am Spey gelegen wurde 1897 von Thomas MacKenzie gegründet, der Hauptanteilseigner der Destillerien Talisker und Dailuaine war. Den Namen verdankt sie dem Überschwang der Begeisterung für das British Empire. 1897 war das 60. Kronjubiläum, das diamond jubilee von Königin Victoria. Es heißt, der malting kiln der ursprünglichen Konstruktion sei von einer enormen, vergoldeten imperial crown geschmückt gewesen, andere sagen, sie sei an einer der stills zu finden gewesen. Auf alten Bildern ist die Krone auf der Spitze des kilns zu sehen – was nicht heißt, die stills hätten keine gehabt. Wie auch immer, sie überstand die Zeiten bis zur Renovierung von 1955, als sie völlig verrostet und nicht mehr golden demontiert und nicht wieder angebracht wurde.

1898 im Jahr des Pattison crashs wurde Imperial von der Dailuaine-Talisker Distilleries Ltd übernommen, sie war ab 1899 silent. 1919 wurde sie wieder erföffnet. Sie war beim Tod von MacKenzie 1915, von einem Konsortium ehemaliger Kunden mit klangvollen Namen, James Buchanan, John Dewar und John Walker übernommen worden, die Selben, die 10 Jahre später die berühmt-berüchtigte Distillers Company Ltd. gründeten. Imperial galt als äußerst gelungener Entwurf des Destilleriearchitekten Charles Doig, sie unterscheidet sich in Bau und Konstruktion von anderen Speyside distilleries, da sie aus rotem Aberdeen brick mit einer tragenden Konstruktion aus eisernen Trägern und Säulen gebaut wurde um sie feuersicherer zu machen.
Wasser ist für jede Destillerie in Schottland essentiell. Obwohl Imperial fast direkt am River Spey liegt, befindet sie sich aber 60 feet über dem Niveau des Spey an einer Bahnlinie, die aber in den 1960ern schon geschlossen wurde. Daher entschloß man sich, die Wasser aus den Mannoch hills zu nutzen, die als Ballintom Burn an der Destillerie vorbeifließen, wenn auch ein Stück weit weg.

Ein Labyrinth von Transmisionsriemen und Zügen, angetrieben von einer Turbine im Fluß, lieferten ursprünglich Energie und Kraft. Als die Turbine zusammenbrach, wurde ein Traktor eingespannt um alles wieder ins Laufen zu bekommen.
Ende des 19. Jahrhunderts riß die Pattison-Pleite viele Brennereien in den Abgrund, Imperial hatte in gewisser Weise Glück, 1900-1919 geschlossen, arbeitete sie bis 1925 mit ihren malting floors als Mälzerei. 1925 kam sie in den Besitz der DCL und wurde an die Scottish Malt Distillers Ltd. (SMD) im Jahre 1955 übergeben, die grundlegend renovierten und die Destillerie wieder eröffneten. 1960 zu DCL Zeiten wurde sie neu errichtet und arbeitete bis 1985 tatsächlich als Brennerei. Eine Generalüberholung folgte 1960.
Mit ungfähr 36000 Litern Kapazität sind die original stills von Imperial riesig. Besonders, wenn man sie mit den 11000 Liter wash stills und 3600 Liter spirit stills z. B. bei Macallan vergleicht. Und das ist ihr Verhängnis bis heute. Imperial kann nur viel malt machen oder keinen. Daher ist sie immer noch mothballed. Noch dazu hatte man 1965 die stills von 2 auf 4 verdoppelt und eine Saladin box wurde installiert um Malz zu machen. Imperial war als single malt Destillerie nie gedacht. Die Produktion war immer schon für die blending industry vorgesehen, große Mengen an malt für Marken wie Teachers, Long John, Ballantine's und Old Smuggler. Bei Imperial wurde der Trick gefunden, aus den Resten der malt Produktion, dem draff, Viehfutter zu machen.
1985 wurde Imperial daher auch wegen Überkapazitäten von der UDV, der Nachfogerin der DCL, geschlossen, aber wie Glenury Royal auch 1986 an die United Distillers verkauft. Allied Distillers öffenten sie in 1989. Sie produzierte wieder, aber vom Eigentümer wurde der mal nicht abgefüllt.
Allied hatte mit der Kühlwasserbeseitigung zu kämpfen. Eine Destillerie braucht Unmengen an kaltem Wasser um die condensers im still house zu versorgen. Dieses Wasser kühlt den Alkoholdampf herunter, und heizt dabei die condensers beträchtlich auf. Bei der Imperial Distillery kommt das cooling water über eine Strecke von 2,5 Meilen aus dem Ballintom Burn. Es folgt dem natürlichen Gefälle und muß nicht in die condensers gepumpt werden, sehr effizient. Aber die Abführung des heißen Wassers aus den condensers zurück in den burn, war ein Problem. Die Temperatur überschitt den gesetzlichen Höchstwert. Allied's Chief Engineer Manager, Tom Dunn, löste dieses Problem, indem er einige Mauern im Damm des Ablaufes errichtete, die wie Kühlrippen in einem langen Kanal wirkten und das heiße Wasser kühlte auf der langen Strecke zurück in den burn genügend ab.
1998 wurde sie erneut stillgelegt, diesmal natürlich von Allied, die etwas später zu Allied Domecq mit der spanischen Firma Pedro Domecq fusionierten. Imperial könnte schon Geschichte sein. Allied hatte beim Moray Council bereits eine Abrißgenehmigung beantragt und erhalten. Das war bereits 2005, es sollten neue Häuser auf dem Gelände gebaut werden. Die Estate Agents Bell Ingram hatten bereits den Auftrag, das Gelände zu vermarkten, als 2005 Allied Domecq von Pernod Ricard gekaut wurde. Die neue Eigentümer von Imperial legten diese Pläne aber zunächst auf Eis und haben wohl versucht, Imperial zu verkaufen. Offenbar fand sich kein Käufer, so daß Imperial immer noch steht. Imperial distillery, immerhin mothballed seit 1998 hat immer noch eine eigene Stromversorgung, bzw. ist noch ans Netz angeschlossen. Aber die alte Dame zeigt mittlerweile Anzeichen des Zerfalls.
Der malt war und ist nur von unabhängigen Abfüllern zu bekommen. Ausnahme die "Special Distillery Bottle" eine Allied Serie von insgesamt 6 malts, die aber alle nur für Mitarbeiter der betroffenen Brennereien gedacht waren. Bei blendern hoch geschätzt, charaktervoll mit guter Balance von Malz und Torf, wird er in höheren Lebensjahren erst richtig gut.
Imperial Distillery - Chivas Brothers Ltd.

Adresse

72 Chancellors Road,
Chivas House
W6 9RS London
Vereinigtes Königreich